EPS-Recycling aus WDVS-Rückbau
In 2014 beauftragte die Firma Sunpor GmbH, Österreich das Fraunhofer IVV mit der Anwendung des CreaSolv® Verfahrens auf rückgebaute Wärmedämmverbundsysteme (WDVS), um dessen Wirksamkeit zu testen. Sunpor produziert zirka 230.000 Tonnen EPS pro Jahr und ist damit der drittgrößte Hersteller in Europa.
Im Hinblick auf das zukünftige Verwendungsverbots von Hexabromcyclodecan (HBCDD), dem bisher gängigen Flammschutzadditiv für EPS-Isolierplatten, haben die Flammschutzmittelhersteller zwar einen neuen polymeren Flammhemmer entwickelt, der ab 2014/2015 in neue EPS-Isolierplatten eingesetzt wird, aber da die bis heute verbauten EPS Isoliersysteme in der Zukunft beim Rückbau als „gefährlicher Abfall“ eingestuft werden, stellt sich die Frage des zukünftigen Umgangs damit1).
Bei dem Test kam 100% EPS Rezyklat (mechanisch) zum Einsatz, das bis zu 1,5% Gewichtsprozent HBCDD enthielt und mit Hilfe des CreaSolv® Verfahrens zu Polystyrol Granulat recycelt wurde, dessen HBCDD Gehalt unter 100 ppm lag.Dieses Polystyrol wurde dann von Sunpor zu neuem Lambdapor® EPS verarbeitet, welches sich wieder zu Schaumstoffplatten verarbeiten ließ, deren Qualität der von Neuware entsprach.
Der Versuch hat gezeigt, daß die HBCDD Ausschleusungs-Effektivität des CreaSolv® Prozesses größer als 99,7% ist. In einer Brom-Rückgewinnungs-Anlage wie zum Beispiel von ICL-IP in Terneuzen (Holland) realisiert man mit dem ausgeschleusten HBCDD einen Abbau von über 99,999% und erfüllt damit die POP Richtlinien der Baseler Konvention.
Aufbauend auf diesen Test und dem positiven Ergebnis wurde das PS Loop CreaSolv® Recyclingwerk für EPS Isolierplattenabfälle aus dem Baubereich in Terneuzen (NL) gebaut, das von Sunpor bis heute unterstützt wird.
Lambdapor® ist eine eingetragene Marke der Sunpor GmbH
Literature
- A. Mäurer, M.Schlummer: "Recyclingfähigkeit von Wärmedämmverbundsystemen mit Styropor", 19.06.2014 - Link