Lösungsmittelbasierte Recyclingverfahren sind eine attraktive Alternative, wenn mechanisches Recycling versagt.
Der CreaSolv® Prozess ermöglicht selektives Lösen und Separieren von Polymeren und somit werkstoffliches Recycling komplexer Kunststoffabfälle.
Die 1. CreaSolv® Pilotanlage für Polyethylen (PE) Beutelverpackungen wurde von Unilever bereits 2019 in Indonesien in Betrieb genommen.
Basierend darauf wurde dann die CreaSolv® Technologie im europäischen MultiCycle Projekt für weitere Polymere wie Polypropylen (PP), Polyamid (PA) und Polyester (PET) in Mehrschichtverpackungen und Kunststoffverbunden getestet. Nach dem Projektende steht diese CreaSolv® Demonstrationsanlage ab Anfang 2022 für Bemusterungsversuche zur Verfügung. Eine weitere vergleichbare Anlage wird am Fraunhofer IVV in Freising aufgebaut.
Eine Kommerzialisierung des CreaSolv® Prozesses wird in Deutschland aktuell im vom BMBF geförderten Projekt „Circular Packaging“ vom Fraunhofer Institut IVV und den Firmen LÖMI (Anlagen) und Lober (Abfallentsorgung) untersucht. Ein wirtschaftlicher Anlagenbetrieb sollte ab 8.000 Jahrestonnen bei Verwendung von Abfallfraktionen aus dem Dualen System (Fraktion 323 oder 352) möglich sein.
Autoren:
- Dr. Martin Schlummer, Jochen Neubauer, Dr.-Ing. Fabian Knappich und Dr. Andreas Mäurer vom Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnilk und Verpacking IVV in Freising
- Ulrich Weig - Lober GmbH
- Marcel Backfisch - LÖMI GmbH (Tochtergesellschaft der GAW)
- Alexander Rinderhofer - GAW Beteiligungsgesellschaft